Haben Sie Fragen zum Wettbewersergebnis, die Rahmenplanung oder grudsätzlich zur Erweiterung des Hauptbahnhofs? Senden Sie uns diese gerne an dialog (at) hbfhh.de
Bei allgemeinen Fragen oder Anmerkungen zum Hamburger Hauptbahnhof, die nicht das Erweiterungsvorhaben betreffen, wenden Sie sich bitte an: kundeneingabe.bmhh (at) deutschebahn.com
Ziele und Nutzen
Warum ist eine Erweiterung des Hamburger Hauptbahnhofes erforderlich?
Der Hamburger Hauptbahnhof ist der wichtigste und größte Bahnhof in Norddeutschland. Auf 14 Gleisen fahren täglich über 800 Züge des Fern- und Nahverkehrs und rund 1.200 S-Bahnen. Mit über 500.000 Personen verkehren hier mehr Menschen als an jedem anderen Bahnhof in Deutschland. Die Leistungsfähigkeit des Bahnhofs gelangt durch die Zunahme an Reisenden und Passant:innen zunehmend an seine Grenzen. Hinsichtlich der Personenströme ist insbesondere die Südseite des Bahnhofs betroffen. Eine bauliche Erweiterung des Verkehrsknotenpunktes ist damit dringend erforderlich.
Was wird erweitert? Gebäude, Schienen, Bahnsteige, Zugänge?
Gegenstand des nun gestarteten Wettbewerbsverfahrens ist die grundlegende Weiterentwicklung des Hauptbahnhofes und des umliegenden Stadtraums. Planungen zur Umgestaltung von Schienenwegen und Bahnsteigen sind nicht Gegenstand des Wettbewerbsverfahrens und werden gesondert durch die Deutsche Bahn (DB) betrieben. Auf Grundlage der Machbarkeitsstudie aus 2018, sollen auf der Süd- und der Ostseite Erweiterungen des Bahnhofsgebäudes errichtet werden.
Welche Voruntersuchungen gibt es bereits?
Die DB Station&Service AG hat mit einer Personenstromanalyse die heutigen und zukünftigen Reisendenströme im Bahnhof untersucht und damit eine Daten-Basis geschaffen, anhand welcher Engpässe und Potenziale zur Verbesserung identifiziert wurden.
Die Freie und Hansestadt Hamburg (FHH) hat ihrerseits eine Verkehrsuntersuchung für das Umfeld des Hauptbahnhofs durchgeführt, um Möglichkeiten für eine höhere Leistungsfähigkeit zu erörtern. Dabei ging es u.a. um eine Neuordnung und Optimierung der Verknüpfungen mit anderen Verkehrsträgern. Die Ergebnisse der Voruntersuchungen sind Grundlage des Wettbewerbsverfahrens. Die Kurzfassungen der Studien finden Sie auch in unserer Mediathek.
Was ist mit den anderen Baumaßnahmen am Hauptbahnhof? U5? S4 (Ost)?
Die Planungen zum Neubau der U5 und S4 (Ost) sind nicht Gegenstand des Vorhabens „Erweiterung des Hamburger Hauptbahnhofes“. Da sich die Projekte jedoch in unterschiedlicher Intensität auf den Bahnhof auswirken, stehen die verschiedenen Projektteams in einem engen Planungs- und Informationsaustausch. Weitere Informationen zur S4 (Ost) finden Sie unter: https://www.s-bahn-4.de/de/ und zur U5 unter: https://www.schneller-durch-hamburg.de/.
Inwieweit wird der geplante Verbindungsbahn-Entlastungstunnel in die Erweiterung des Hauptbahnhofes mit einbezogen?
Die Wettbewerbsteilnehmer:innen werden auf die Möglichkeit des Verbindungsbahn-Entlastungstunnels im Bereich des Hachmannplatzes hingewiesen. Auf die Kompatibilität der Projekte wird geachtet werden. Eine erweiterte Machbarkeitsstudie soll die grundsätzlichen systemischen Fragen eines solchen Tunnels klären. Die Untersuchungen werden parallel zum Wettbewerb zur Erweiterung des Hauptbahnhofes stattfinden und darüber hinaus fortgesetzt.
Wettbewerbsverfahren
Wieso wurde ein Planungswettbewerb durchgeführt?
Ziel ist es, den Hamburger Hauptbahnhof und sein Umfeld weiterzuentwickeln und für die zukünftigen Anforderungen optimal aufzustellen. Neben gestalterischen und funktionalen Ansprüchen hat der Bahnhof, als bedeutendes Baudenkmal und mit seiner Lage im Zentrum der Stadt, eine besondere Bedeutung. Er ist Startpunkt, Zwischenstation und Ziel für die vielen Besuchenden sowie Bürger:innen Hamburgs. An die Erweiterung werden vielfältige Anforderungen und Erwartungen gestellt, welche geprüft und sinnvoll miteinander verknüpft werden sollen. Dazu braucht es einen Prozess, in dem vielfältige Ideen und Positionen erarbeitet werden. Hierfür ist ein Planungswettbewerb mit einer hohen Teilnehmer:innenzahl das optimale Mittel.
Wie lief das Wettbewerbsverfahren ab?
Es handelte sich um ein zweiphasiges Wettbewerbsverfahren. In einem vorgeschalteten Teilnahmewettbewerb wurden insgesamt 30 Teams aus Architekt:innen/Stadtplaner:innen und Landschaftsarchitekt:innen auf ihre Eignung geprüft und zur Teilnahme zugelassen.
Diese 30 Teilnehmer:innen bearbeiteten in der ersten Wettbewerbsphase ein übergeordnetes Entwurfskonzept, funktionale Ideen für den öffentlichen Raum sowie konzeptionelle Ansätze zum Umgang mit dem denkmalgeschützten Bestand und zu den Themen Freiraum, Erschließung, ruhender Verkehr und Nutzungsverteilung. In einer ersten Jurybeurteilung (vsl. im August 2021) wurden von den 30 eingereichten Arbeiten acht überzeugende Entwürfe ausgewählt. Diese wurden in der zweiten Wettbewerbsphase durch die Büros vertieft und detailliert ausgearbeitet. In der zweiten, finalen Jurysitzung wurde der/die Wettbewerbssieger:in ausgewählt (siehe Mediathek).
Wie wurde das Wettbewerbsgebiet definiert?
Die Festlegung des Wettbewerbsgebietes erfolgte in enger Abstimmung zwischen der Freien und Hansestadt Hamburg und der Deutschen Bahn. Ausschlaggebend waren zum einen räumliche Bedarfe, die sich aus der geplanten Erweiterung des Hauptbahnhofes und der Verlagerung von Personenströmen aus dem Gebäude ergaben. Zum anderen wurden bestehende Raum-Nutzungen, Wegebeziehungen und Planungsvorgaben berücksichtigt. Eine Übersicht des Gebietes finden Sie auf der Startseite sowie in der Mediathek zum Download.
Wer entschied über das Wettbewerbsergebnis?
Eine Jury bestehend aus insgesamt 23 internen Vertreter:innen von der Freien und Hansestadt Hamburg und der Deutschen Bahn sowie externen Sach- und Fachpreisrichter:innenn hat die Wettbewerbsergebnisse beurteilt. In der Mediathek finden Sie die gesamte Übersicht zum Download.
Welche Büros nahmen am Wettbewerb teil?
Die teilnehmenden Büros sind erst nach der Durchführung des Teilnahmewettbewerbs bekannt. Zur Teilnahme werden Teams aus Architekt:innen/Stadtplaner:innen und Landschaftsarchitekt:innen aufgefordert.
Die folgenden fünf Büros wurden zur Teilnahme an dem Verfahren bereits gesetzt:
- gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner
- Barkow Leibinger, Berlin
- Auer Weber Architekten, München
- Sauerbruch Hutton, Berlin
- Gössler Kinz Kerber Schippmann Architekten PartG mbB, Hamburg
Eine Übersicht aller Wettbewerbsteilnehmer:innen finden Sie in der Langfassung der Auslobungsunterlage ab S. 68. Diese finden Sie auch zum Download in der Meditahek.
Anhand welcher Kriterien wurden die Konzepte beurteilt?
Die Beurteilungskriterien sind vorab in den Wettbewerbsunterlagen definiert und für die Teilnehmenden einsehbar. Bewertet werden neben der fachlichen und technischen Qualität auch der Umgang mit dem Denkmalschutz, die Realisierbarkeit sowie die Wirtschaftlichkeit. Die Verfahrensbedingungen finden Sie in Kürze in der Mediathek zum Download. In jede Entscheidung fließen zusätzlich Hinweise aus den öffentlichen Dialogprozessen ein.
Wann liegen die Wettbewerbsergebnisse vor?
In der Jurysitzung am 7. Dezember 2021 wurde der Entwurf der Büros bof Architekten aus Hamburg mit den Landschaftsarchitekten hutterreimann aus Berlin zum Sieger des städtebaulichen Wettbewerbs gekürt. Weiterhin prämiert wurden die Entwürfe der Büros gmp International GmbH &WES LandschaftsArchitektur GmbH (erster 3. Platz), MOZIA Monari + Zitelli Architekten & fabulism GbR (zweiter 3. Preis) sowie MONO Architekten Greubel & Schilp & Schmidt PartGmbB & PLANORAMALandschaftsarchitektur (Anerkennung).
…und nach dem Wettbewerb?
Wie ging es nach dem Wettbewerbsverfahren weiter?
Der Siegerentwurf der Büros bof Architekten & Landschaftsarchitekten hutterreimann wird in einen Rahmenplan überführt. Dieser gibt den Rahmen und die Struktur künftiger Planungen vor. Seit Juni 2023 liegt der finalisierte Rahmenplan vor. Dieser kann unter Presse & Mediathek abgerufen werden.
Parallel zur Rahmenplanung wird im Auftrag der DB durch das Büro bof Architekten eine Machbarkeitsstudie für die Hochbauten Modul B und C erarbeitet. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sollen 2023 vorliegen.
Wie geht es nach dem Rahmenplan weiter?
Der Rahmenplan gibt Rahmen und Struktur künftiger Entwicklungen im Umfeld des Hamburger Hauptbahnhofes vor; weitere detaillierte Ausarbeitungen sind erforderlich. Aufgrund der Vielzahl geplanter Maßnahmen im und um den Hamburger Hauptbahnhof, wird eine kurzfriste Umgestaltung nicht möglich sein.
Wann ist mit der baulichen Umsetzung der Erweiterung zu rechnen?
Eine Terminierung der konkreten Erweiterung ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich. Für die bauliche Umsetzung müssen zunächst Genehmigungsgrundlagen und Finanzierungsvereinbarungen geschaffen werden. Durch den Umfang und die Komplexität des Projektes finden die Vorbereitungen zur Umsetzung in einem mehrjährigen Planungsprozess statt.
Wer bezahlt die Erweiterung des Hamburger Hauptbahnhofes?
Die Finanzierung der Erweiterungsmaßnahmen wird zwischen dem Bund, der Deutschen Bahn und der Freien und Hansestadt abgestimmt.
Welche kurzfristigen Maßnahmen werden am Hamburger Hauptbahnhof umgesetzt, um die Leistungsfähigkeit zu erhöhen?
Die Aufbauten auf den Bahnsteigen an Gleis 13 und 14 wurden entfernt, um mehr Raum für die Reisenden zu schaffen. Um die Personenströme im Hauptbahnhof zu entzerren, wurden bereits vier zusätzliche Abgänge von der Steintorbrücke zu den Bahnsteigen errichtet. Die Inbetriebnahme des fünften Bahnsteigzugangs zu den S-Bahngleisen 3 und 4 ist für 2024 geplant.
Ab wann müssen Reisende/Bewohner mit Einschränkungen rechnen?
Eine zeitnahe Umsetzung der Erweiterung des Hamburger Hauptbahnhofes wird nicht möglich sein. Mit baubedingten Einschränkungen ist daher mittelfristig nicht zu rechnen.